Oberwalliser Filmtage 2015

Liebe Filmfreunde

Vor 25 Jahren fanden im romantischen Schlosshof des Stockalperpalastes die ersten Oberwalliser Filmtage statt. In diesen Jahren hatten wir viele Gelegenheiten, spannende, heitere aber auch Filme mit Nachhall vorzuführen.

Wir möchten uns bei Ihnen, liebes Publikum, für Ihre Treue ganz herzlich bedanken.

Auch 2015 will unser Anlass unterhalten, zum Nachdenken anregen, überraschen und Sie einen Abend lang den Alltag vergessen lassen. Entsprechend vielfältig haben wir das diesjährige Programm gestaltet. Unserem Motto “Das Kinoereignis der Preisträger” bleiben wir weiterhin treu.

In unserem Programm gibt es sicher für jeden Filmgeschmack mehr als nur einen Film. Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Abend zwischen den Arkaden der Stockalpertürme!

Für den Filmkreis Oberwallis
Regula Alpiger, Präsidentin

Das Kino-Ereignis der Preisträger

präsentiert vom Filmkreis Oberwallis in Zusammenarbeit mit der Open Air Kino Luna AG

So 23. bis Sa 29. August 2015 im Stockalperschloss in Brig.

Alle Filme in der Originalversion mit Untertiteln in Deutsch und Französisch.

  • Kinobar und Abendkasse beim Open Air Kino ab 20.00 Uhr geöffnet.
  • Die Vorführungen beginnen um ca. 20.45 Uhr. Sie finden bei jeder Witterung statt, ausser bei Sturm.
  • Ticketpreis Fr. 15.- (zzgl. den üblichen Vorverkaufsgebühren)
    Studenten mit Ausweis Fr. 10
    Abo (alle 6 Filme) Fr. 75.-
    mit Coop Supercard 25 Prozent Rabatt*.
    *Rabatt nur gültig bei Brig Simplon Tourismus (Supercard vorweisen) oder unter www.open-air-kino.ch (zzgl. Vorverkaufsgebühren im online-Verkauf), Rabatt nicht gültig beim Kauf über Ticketcorner oder an der Abendkasse.
  • Vorverkauf: Brig Simplon Tourismus, alle Ticketcorner-Stellen, Coop City, SBB; Tickets online: www.open-air-kino.ch

Montag, 24. August 2015
„Gone Girl“

USA 2014;   Odf    150 Min
Regie: David Fincher
Darsteller: Rosamund Pike, Ben Affleck, Neil Patrick Harris
Auszeichnung:  Hollywood Film Award 2014: Bester Film

Unehrlich währt am längsten!

Nick (Ben Affleck) und Amy (Rosamunde Pike) führen eine glückliche Ehe – davon ist der Ehemann zumindest überzeugt. Bis am fünften Hochzeitstag seine schöne Frau plötzlich spurlos verschwindet. An der Suche nach der hübschen jungen Frau beteiligen sich nicht nur die Polizei, sondern auch zahlreiche Freiwillige. Unter dem Druck der Polizei und des wachsenden Medienspektakels bröckelt Nicks Darstellung einer harmonischen Beziehung. Während die Fahndung nach Amy auf Hochtouren läuft, verwickelt er sich in Widersprüche. Sein merkwürdiges Verhalten weckt in der Öffentlichkeit bald einen unheimlichen Verdacht: Ist Nick Dunne wirklich der verzweifelte Ehemann – oder der Mörder seiner Frau? Je mehr Details über das Verschwinden an die Öffentlichkeit kommen, desto sicherer ist jedermann, dass Nick seine Frau kaltblütig ermordet hat und nun den besorgten Ehemann spielt. Aussagen von Freunden und Indizien belasten ihn. Aber ist das wirklich, was an jenem Tag passiert ist? Oder steckt hinter dieser Geschichte nicht mehr?

Das packende Psychogramm einer Ehe, basierend auf dem weltweiten Bestseller von Gillian Flynn, wirft die Frage auf, die sich jeder schon einmal gestellt hat: Wie gut kennt man den Menschen, den man liebt, wirklich?

Dienstag, 25. August 2015
„Das Salz der Erde“

Brasilien, Frankreich, Italien 2014;
Originalsprache: Englisch, Französisch UT: d,f   109 Min
Regie: Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado
Auszeichnungen: Filmfestival Cannes 2014: Prix spécial Un Certain Regard,  Filmfestival San Sebastian 2014: Publikumspreis

Das Salz der Erde bietet ergreifende Impressionen von magischer Schönheit, vereint zu einer ästhetisch betörenden Hommage an den Meisterfotografen, Zeitchronisten und beherzten Weltbetrachter. Famos, dass Teile von Salgados faszinierender Foto-Weltchronik über die Leiden und Wunder auf dem blauen Planeten nun im Kino erstrahlen. Sebastião Salgados Bilder bewegen die Menschen seit Jahrzehnten. Hinter dem, was sie zeigen, leuchten Geschichten und mitunter ganze Universen auf. Der Fotograf arbeitet auf allen Kontinenten, für seine Reportagen verbringt er jeweils Monate an einem Ort. Im Lauf der Zeit wurde er Zeuge von zahlreichen wichtigen und düsteren Ereignissen der Menschheitsgeschichte. Schliesslich reiste Sebastião Salgado an von der Zivilisation unberührte Orte und realisierte «Genesis»: eine atemberaubend schöne fotografische Liebeserklärung an unseren Planeten.

Im Ganzen ergibt das eine fast intime Annäherung an die ethische Haltung und Arbeitsweise Salgados, der seine jahrzehntelange risikoreiche Tätigkeit als Augenzeuge in Krisengebieten und Kriegsreporter übrigens 1994, nach hautnah miterlebten Genozid-Erfahrungen in Ruanda, beendete. Wie andere Front-Fotografen auch wollte er der Gefahr entgehen, gegenüber dem Bösen eine zynische Haltung zu entwickeln.

Mittwoch, 26. August 2015
„Calvary“

Ab 20 Uhr: Irish Live Musik mit Irish Drinks
Ab 21 Uhr Filmstart

Irland, England 2014; Odf 100 Min
Regie: John Michael McDonagh
Darsteller: Brendan Gleeson, Chris O’Dowd, Kelly Reilly, Aidan Gillen, Dylan Moran und Isaac de Bankolé
Auszeichnungen: Berlin International Film Festival 2014:  Prize of the Ecumenical Jury, British Independent Film Awards 2014:  Best Actor, Brendan Gleeson; Irish Film and Television Awards 2014:  Best Film & Best Lead Actor & Best Screenplay

Der Film beginnt in einem Beichtstuhl. Dabei bekommt Father James Lavelle (Brendan Gleeson) nicht etwa ein Sündenbekenntnis zu hören, sondern die Eröffnung, dass er in einer Woche sterben werde, unten am Strand. Damit soll er büssen für die Schandtaten eines inzwischen verstorbenen Priesters, der den Besucher im Beichtstuhl in dessen Kindheit während Jahren schwer missbrauchte. Den Umstand, dass er den unschuldigen Father Lavelle als Opfer gewählt hat, begründet sein künftiger Mörder damit, dass das Exempel gerade an einem guten Priester statuiert werden müsse – die Ermordung eines «schlechten» würde nie das gleiche Entsetzen erregen. Dadurch aber, dass Father Lavelle seinen künftigen Mörder sogleich an der Stimme erkennt, hat sich der Film ein dramaturgisches Problem eingehandelt, das er nur noch «theologisch» zu lösen vermag. Da der Zuschauer die Auflösung erst mit dem Showdown des Schlusses erhalten soll, wird eine Galerie irischer Charaktere, aufdatiert mit zeitgenössisch bösen Jungs, in Father Lavelles dörflich-beschaulichem Sprengel gemütlich auf alle möglichen Verdächtigen hin abgeklopft.

Es wäre für Father Lavelle ein Leichtes, sich seinem «Rächer» zu entziehen. Doch obwohl ihm der Bischof erklärt, dass und wie hier das Beichtgeheimnis ausser Kraft gesetzt werden könnte, denkt er nicht daran. Zugleich scheint der «Kalvarienberg» des Titels aber doch zu suggerieren, dass hier die Passion Jesu nachgebildet werde.

Donnerstag, 27. August 2015
„Monsieur Claude und seine Töchter“

Frankreich 2014; Odf 97 Min
Regie: Philippe de Chauveron
Erfolgreichster Film 2014 in der Schweiz

Eigentlich könnten die bürgerlich-konservativen Eheleute Claude (Christian Clavier) und Marie Verneuil (Chantal Lauby) ein sorgenfreies Leben führen. Die beiden sind vermögend, bewohnen eine ausladende Villa an der Loire und haben vier bildhübsche Töchter. Doch gerade die Kinder bereiten ihnen großes Kopfzerbrechen. Denn drei von ihnen haben bereits Männer aus anderen Kulturkreisen geheiratet. Claude und Marie hoffen daher, dass wenigstens Laure (Elodie Fontan), die Jüngste im Bunde, mit einem waschechten Franzosen zum Traualtar schreitet. Umso größer fällt die Bestürzung aus, als sie ihren Verlobten Charles (Noom Diawara) kennenlernen – einen schwarzen Katholiken, der von der Elfenbeinküste stammt.

Freitag, 28. August 2015
„Conducta“

Kuba 2014; Odf 108 Min.
Regie: Ernesto Daranas

Die Lehrerin Carmela ist wohl schon so lang im Amt wie der Máximo Líder, der offiziell eigentlich nicht mehr im Amt ist, und sie bringt etwas wesentliches mit, was den Jüngeren im Kollegium so schmerzlich fehlt: Sie konnte Erfahrungen vor der Revolution sammeln, als – so die These des Regisseurs und Drehbuchautors – die Gedanken noch frei waren. Die Situation spitzt sich zu, als einer ihrer Schüler dermaßen auffällig wird, dass die staatlichen Organe beschließen, ihn in ein Internat einzuweisen. Wie eine Löwin verteidigt Carmela ihre Entscheidungskompetenz über ihren Schüler.

Der Regisseur verwendet das Stilmittel der Rahmenerzählung auf vier Zeitebenen in fünf verschiedenen Kapiteln. In Abhängigkeit von den Zeitebenen der Handlung wurde der  Film in drei verschiedenen Seitenverhältnissen zu produziert (1,33:1, 1,85:1 und 2,35:1).

Samstag, 29. August 2015
„Above and Below“
„Drubär und Drunnär“

Walliser Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Nicolas Steiner.
Im Anschluss an den Film offeriert der FKO einen kleinen Apéro.

Deutschland, Schweiz,USA 2015  Odf  118 Min

Regie: Nicolas Steiner
Auszeichnungen:
Deutscher Dokumentarfilmmusikpreis 2015, Millenium Award 2015, Warschau, Top 10 Variety Critics choice in Karlovy Vary 2015

Above and Below ist eine raue Achterbahnfahrt mit Überlebenskünstlern in einer Welt voller Herausforderungen. Rick & Cindy leben in den Flutkanälen tief unter den funkelnden Strassen von Las Vegas, Dave in einem verlassenen Bunker im ausgetrockneten Niemandsland und April in der steinigen Wüste Utahs, wo sie für eine Marsmission trainiert. Betörende Bilder nehmen uns auf eine Reise in unbekannte Welten mit, in denen wir Figuren begegnen, die uns verwandter sind, als wir es vermuten würden